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Kirche Blumenstein: Musik aus der Welt der Fahrenden

«Zigeunermusik» steht auf dem Programm des Sommerkonzerts in der Kirche Blumenstein vom Sonntag, 21. August.

Wie schreibt man politisch korrekt über Lieder und Tänze, die jahrzehntelang unter dem Label «Zigeunermusik» bekannt waren? Eine Möglichkeit besteht darin, sie als «Musik der Fahrenden» zu bezeichnen – wie im Titel dieses Artikels. Aber wie ist die richtige Ausdrucksweise, wenn es um das Klaviertrio in G-Dur (Hob.XV.25) von Joseph Haydn (1732–1809) geht, das ganz offiziell «Zigeunertrio» heisst? Diese und ähnliche Fragen stellte sich auch das Ehepaar Mirjana Reinhard und Yuka Oechslin, Organisatoren der Jahreszeitenkonzerte in der Kirche Blumenstein. Denn das Sommerkonzert vom Sonntag, 21. August, um 17 Uhr, dreht sich um die «Welt der Zigeuner» und «virtuose Zigeunermusik», wie es auf der Website jahreszeiten-konzerte.ch wörtlich heisst.

Keine Abwertung

«Diese Art Musik wurde bereits von den Komponistinnen und Komponisten als Zigeunermusik bezeichnet – zum Beispiel mit den Ausdrücken Tzigane und Zingarese – aber keinesfalls in einem abwertenden Sinn», betont Mirjana Reinhard. Im Gegenteil geniesse nicht nur die Musik aus diesem Kulturkreis hohe Anerkennung, sondern auch die Musiker aus den Völkern der Fahrenden. «Deshalb haben wir unser Konzert vom kommenden Sonntag ganz explizit der Zigeunermusik gewidmet.» Der aktuelle Zyklus der Jahreszeitenkonzerte in Blumenstein dreht sich um die britische Komponistin und Bratschistin Rebecca Clarke (1886–1979), in deren Werk etliche folkloristische Einflüsse zu finden sind. Von ihr wird am Sonntag eine Dumka zu hören sein, eine Gattung von Volksliedern aus dem slawischen Raum. Auf dem Programm stehen zudem Werke von Joseph Haydn, Béla Bartók, Ernö Dohnányi, Maurice Ravel und Johannes Brahms.

Quelle: www.thunertagblatt.ch, 17.08.2022, Marc Imboden