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Asylorganisation fordert Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen

Afghanische Flüchtlinge in der Schweiz sollen mindestens vorläufig aufgenommen werden, auch der Familiennachzug soll möglich sein. Dies fordert das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» in einem offenen Brief an den Bund.

Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» fordert die Schweiz dazu auf, mehr für afghanische Flüchtlinge zu tun. Angesichts der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan bräuchten die Menschen mindestens eine vorläufige Aufnahme. Die Aussetzung von Rückführungen sei eine kurzfristige Massnahme, die Lage in Afghanistan dürfte sich aber nicht schnell bessern, schreibt das Bündnis in einem offenen Brief an das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement, das Staatssekretariat für Migration und das Parlament. Der vorläufige Aufenthalt soll den hier befindlichen Afghaninnen und Afghanen laut dem Schreiben unabhängig davon gewährt werden, ob sie sich in einem laufenden Asylverfahren befinden oder nicht. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass Rückführungen nach Afghanistan aufgrund der Sicherheitslage bis auf weiteres ausgesetzt würden.

Familiennachzug ermöglichen

Nach dem Vorbild der Aktion für Syrien 2013 soll die Schweiz den Angehörigen von in der Schweiz lebenden afghanischen Staatsangehörigen mittels humanitärer Visa den Familiennachzug erlauben. Diese Möglichkeit soll gemäss der Organisation dringend auf alleinstehende verwandte Frauen und Mädchen ausgedehnt werden. In Anbetracht der Notlage fordert das Bündnis den Bundesrat weiter dazu auf, eine Nachricht an das afghanische Volk und alle zu übermitteln, die sich dort für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. International müsse der Bundesrat zur Aufnahme von Geflüchteten aufrufen und als gutes Beispiel vorangehen. Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» ist laut eigenen Angaben ein Zusammenschluss von verschiedenen Akteuren, die Rechtsarbeit im Asylbereich leisten, darunter das «Centre social protéstant» (CSP) in Genf.

Quelle: www.ref.ch, 16. August 2021