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Armut infolge Corona-Krise: Caritas fordert Ständerat zu Hilfsmassnahmen auf

Die Corona-Krise ist für viele Menschen in der Schweiz zur Armutsfalle geworden. In der Herbstsession berät der Ständerat nun über Vorstösse, die aufzeigen, wie Betroffenen wirksam geholfen werden kann. Aus Sicht der Caritas ist es dringend, dass Hilfsmassnahmen beschlossen werden.

Armutsbetroffene Menschen und solche, die nur knapp über dem Existenzminimum leben, sind von der Corona-Krise ganz besonders betroffen. Sie haben keine Ersparnisse, mit denen sie Einkommensausfälle überbrücken können. Viele hatten von einem Tag auf den anderen nicht mehr genug zum Leben. Caritas erhält immer noch täglich Anfragen von Menschen, die nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen und ihre Familien versorgen sollen.

Im April hat Caritas Schweiz die Politik aufgefordert, dringend Unterstützungsmassnahmen für Armutsbetroffene und Menschen in prekären Situationen zu beschliessen. Während der Herbstsession sind dazu im Ständerat verschiedene Vorstösse traktandiert. So fordern sowohl Maya Graf (BL) wie auch Marina Carobbio (TI) in ihren Motionen, dass die Kurzarbeitsentschädigung für tiefe Einkommen auf 100 Prozent des Monatslohnes erhöht wird. Carobbio schlägt direkte finanzielle Unterstützungsleistungen vor und beruft sich dabei auf den Vorschlag der Caritas, Direktzahlungen an Armutsbetroffene und -gefährdete in der Höhe von 1000 Franken auszubezahlen, um akute Notlagen zu verhindern. Elisabeth Baume-Schneider (JU) fordert in ihrer Motion, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus Zugang zu den Unterstützungsmassnahmen des Bundes, der Kantone und den Gemeinden erhalten.

Auch im Nationalrat wurden im Mai verschiedene Vorstösse eingereicht, die sich der Notlage von Menschen infolge der Corona-Pandemie annehmen. Die Caritas hofft, dass diese ebenfalls rasch behandelt werden.

Quelle: Caritas-Mediencommuniqué, 03.09.2020